
Klasse 3c im Umwelteinsatz im Berner Oberland
„Wieso sollten wir Bäume ausreissen, wenn anderswo Bäume fürs Klima angepflanzt werden?“ Diese Frage beschäftigte die Klasse 3c der Sek Teufen während ihrem Landschaftspflege-Einsatz in Kandersteg. Die Woche vom 11. bis 15. September 2023 verbrachten die 18 Jugendlichen im wunderschönen Kandertal und arbeiteten in der Nähe des berühmten Oeschinensees, der Teil des Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch ist.
Der Start in die Woche war hart. Nach der vierstündigen Anfahrt mit dem Zug ging es mit der Gondel nach oben zum See. Dort starteten wir bei brütender Hitze im Steilhang und entfernten junge Fichten. Im Laufe der Woche kamen weitere Pflanzen hinzu, welche von den Alpwiesen entfernt werden mussten: wilde Rosen (im Appenzellerland besser bekannt als „Tääghüfeli“), Zitterpappeln und Wachholder. Letztere durften wir grösstenteils auslassen. Die Älpler wollten unsere Motivation nicht zu stark strapazieren und sie machten selbst einen Bogen um diese stacheligen Ungetüme. So wurde die Arbeit mit zunehmendem Elan angepackt.
Wir übernachteten im Sunneblick, welcher zum weltgrössten Pfadizentrum gehört. Natürlich besetzten wir nicht alle 47 der zur Verfügung stehenden Betten, genossen aber die grosszügigen Räumlichkeiten. Die freie Zeit am Abend wurde sehr geschätzt, um sich von der strengen Feldarbeit zu erholen.
Warum also Bäume entfernen, wenn diese eigentlich wichtig fürs Klima wären? Um die einzigartige Landschaft zu schützen, kann man diese nicht einfach sich selbst überlassen, erklärte uns Jessica Oehler am ersten Tag. Sie koordinierte diesen Einsatz im Namen der Stiftung Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch. Gewisse Pflanzen nehmen schnell Überhand und verdrängen schwächere einheimische Arten. Wenn nichts getan wird, verwaldet die Gegend innert weniger Jahre und die Alpwiesen können für die Alpwirtschaft nicht mehr genutzt werden. Es war eine anstrengende Arbeitswoche, aber ein grosser Gewinn für die hiesige Landschaft und für uns alle.